Plastische und rekonstruktive Chirurgie
Einer der Schwerpunkte des Brustzentrums bei der Behandlung von Brustkrebs ist die plastisch-rekonstruktive Chirurgie.
Neben onkoplastisch ausgebildeten Fachärzt:innen für spezielle operative Gynäkologie arbeiten Fachärzt:innen für Plastische und rekonstruktive Chirurgie im Team des Brustzentrums.
Es wird ein breites Spektrum an Operationsverfahren angeboten. Diese beinhalten die Spezialformen brusterhaltender Operationen (onkoplastische Chirurgie) wie zum Beispiel eine an die Tumorgrösse angepasste Brustverkleinerung oder die Verschiebung von Brustdrüsengewebe innerhalb der Brust zur Vermeidung von Volumendefekten, oder einer ungleichen/unförmigen Brust.
Dr. med. Maik Hauschild zum Wiederaufbau der Brust.
Wenn es notwendig ist das gesamte Brustgewebe zu entfernen, wird der Erhalt der Haut und der Brustwarze angestrebt (nipple-sparing Mastektomie). Die Rekonstruktion der Brust kann dann zum Beispiel mit einem Implantat erfolgen. Hierzu werden häufig zusätzlich spezielle Netze oder eine sogenannte azelluläre dermale Matrix verwendet. Diese Operationsverfahren sind entweder einzeitig oder wenn nötig zweizeitig. In letzteren Fällen wird zunächst ein Gewebe-Expander eingesetzt, welcher später gegen ein endgültiges Implantat getauscht wird.
Unsere plastischen Chirurgen haben sich auf die Rekonstruktion der Brust mit Eigengewebe spezialisiert. Diese Eingriffe erfolgen in aller Regel als freie Gewebetransfers mit mikrochirurgischen Anastomosen unter Schonung der Muskeln. Die am häufigsten durchgeführten Eingriffe sind der DIEP-Flap, SGAP-Flap und TMG-Flap. Dabei erfolgt die Gewinnung des Eigengewebes vom Bauch, Oberschenkel oder dem Gesäss.
Sollte im Einzelfall ein freier Gewebetransfer nicht möglich sein, so kommen gestielte Lappenplastiken zum Einsatz (zum Beispiel der Latissimus dorsi-Flap).
Ein Wiederaufbau der Brust kann sowohl unmittelbar (Sofortrekonstruktion) als auch nach Abschluss der onkologischen Therapie (sekundäre Rekonstruktion) durchgeführt werden. Auch Jahre nach einer Brustkrebserkrankung ist eine Rekonstruktion möglich. Die Kosten werden von den Krankenkassen in der Regel übernommen.